Sport im Kanton Zug 2020

Wie sportlich sind Zuger*innen?

Tadah, die Resultate der Sportstudie Schweiz 2020 für den Kanton Zug sind da! Vor einem Jahr haben wir in unserem Beitrag «Sportstudie Schweiz 2020» darüber berichtet, wie sportlich die Schweizer Bevölkerung ist. Nun freuen wir uns sehr, dir die Ergebnisse spezifisch für den Kanton Zug, präsentieren zu dürfen.

Allgemeines zur Entwicklung der Sportaktivität im Kanton Zug

  • Im schweizweiten Vergleich belegt die Zuger Bevölkerung hinsichtlich ihrer Sportaktivität einen Spitzenplatz.
  • 78 Prozent der Zuger*innen treiben mindestens einmal pro Woche Sport. Ebenso viele sind während einer Woche zwei oder mehr Stunden körperlich aktiv.
  • 55 Prozent der Zuger*innen treiben mehrmals pro Woche Sport und erreichen dabei eine Gesamtdauer von mindestens drei Stunden.
  • Lediglich 11 Prozent der Zuger*innen treiben nach eigenen Angaben keinen Sport und bezeichnen sich als sportlich inaktiv.
  • Die Sportaktivität im Kanton Zug wurde erstmals erhoben, weshalb keine Vergleichszahlen aus früheren Befragungen vorliegen. Die aktuellen Zahlen zur Zuger Bevölkerung zeigen jedoch, dass sich die Sportaktivität im Kanton Zug auf einem noch höheren Niveau als in der gesamten Schweiz bewegt.
  • Im Kanton Zug erfüllen 78 Prozent der Bevölkerung die Bewegungsempfehlung der Bundesämter für Sport und für Gesundheit von zweieinhalb Stunden moderater oder 75 Minuten intensiver körperlicher Aktivität pro Woche.

Zugerinnen körperlich aktiver als Zuger

  • Während die Frauen in den letzten sechs Jahren die Männer auf nationaler Ebene eingeholt haben, liegt im Kanton Zug der Anteil der sehr Aktiven bei den Frauen sogar höher als bei den Männern.
  • 57 Prozent der Zugerinnen und 53 Prozent der Zuger treiben mehrmals pro Woche insgesamt drei oder mehr Stunden Sport.
  • Sowohl bei den sportlich Inaktiven als auch bei den Gelegenheitssportlern lassen sich im Kanton Zug zwischen den Geschlechtern keine grossen Unterschiede feststellen.

Sport in der zweiten Lebenshälfte boomt

  • Im Kanton Zug ist der Anstieg der Sportaktivitäten in der zweiten Lebenshälfte besonders ausgeprägt und zumindest teilweise dafür verantwortlich, dass die Zuger*innen im nationalen Vergleich überdurchschnittlich aktiv sind.
  • Die Altersgruppe der 45- bis 59-Jährigen ist nicht nur hinsichtlich der sportlich sehr Aktiven, sondern auch in Bezug auf den Anteil der sportlich Inaktiven etwas sportlicher unterwegs als die jüngste Altersgruppe der 15- bis 29-Jährigen.
  • Vor allem die Zugerinnen ab 45 Jahren und zum Teil auch die Zuger im Alter zwischen 45 bis 59 Jahren scheinen für die überdurchschnittliche Sportaktivität der Zuger Bevölkerung verantwortlich zu sein.

Klare Unterschiede zwischen den Nationalitäten

  • Die einheimische Bevölkerung erweist sich als aktiver als die im Kanton Zug lebenden Ausländer*innen.
  • Unter den Zuger*innen mit Schweizer Pass ist nicht nur der Anteil der sehr sportlichen Personen grösser, sie zählen auch weniger Nichtsportler*innen als die ausländische Wohnbevölkerung.
  • Während bei der ausländischen Wohnbevölkerung die Männer (50% vs. 44%) puncto sportlich sehr aktiv die Nase vorn haben, sind es bei der einheimischen Bevölkerung die Frauen (60% vs. 55%).

Kaum regionale Unterschiede innerhalb des Kantons Zug

  • Beim Vergleich zwischen den Regionen treten nur wenige Unterschiede zutage. Einzig in der Bergregion, in Cham und der übrigen Talregion findet man etwas mehr sportlich aktive Personen als im Zuger Durchschnitt.
  • Die Stadt Zug und Baar hingegen liegen unter dem kantonalen Schnitt.
  • Weiter bestätigt sich dieser Befund auch bei der Gemeindegrösse. So weisen die beiden grössten Gemeinden eine tendenziell tiefere Sportaktivität auf.

Sport für die Gesundheit

  • Im Kanton Zug treiben 67 Prozent Sport für ihre Gesundheit.
  • Weitere wichtige Motive fürs Sporttreiben bei den Zuger*innen sind Fitness (61%), Freude an der Bewegung (50%) sowie das Draussen-in-der-Natur-Sein (57%).
  • Mehr als die Hälfte der Zuger Bevölkerung nützt die sportliche Aktivität um sich zu entspannen, Stress abzubauen und aufgrund der positiven Effekte auf Körpergewicht und Figur.
  • Geselligkeit sowie Leistungsmotive stehen hingegen bei der Mehrheit der Sporttreibenden im Kanton Zug nicht im Vordergrund.
  • Für Personen ab 65 Jahren ist ausserdem die Erhaltung der Alltagsmobilität ein wichtiger Beweggrund um Sport zu treiben.
  • Hinsichtlich der Sportmotive sind kaum Unterschiede zum Rest der Schweiz zu erkennen. Einzig die Geselligkeit und Leistungsmotive scheinen für Zuger*innen im Gegensatz zur restlichen Schweizer Bevölkerung weniger wichtig für sportliche Aktivitäten zu sein.
  • Nichtsdestotrotz treibt rund ein Sechstel der Zuger Bevölkerung Sport, um sich mit anderen zu messen und aus Freude an der Teilnahme an Wettkämpfen.
  • Obschon Frauen bei der allgemeinen Sportaktivität aufgeholt haben, bilden im Wettkampfsport weiterhin die Männer die klare Mehrheit.

Welche Begriffe assoziieren Zugerinnen und Zuger mit Sport?

  • Am häufigsten wird Sport in der Zuger Bevölkerung mit Bewegung (92%), Gesundheit (84%), Fitness (68%), Spass (62%), Körpergefühl (57%), Training (55%), Selbstdisziplin (53%) und Anstrengung (52%) in Verbindung gebracht.
  • Zugerinnen und Zuger assoziieren den Begriff Sport im Gegensatz zur Schweizer Bevölkerung häufiger mit den Begriffen Fitness, Körpergefühl, Spass und Selbstdisziplin, während Pflicht seltener genannt wird.
  • Die positiven, fitness- und gesundheitsorientierten Assoziationen passen gut zur überdurchschnittlichen Sportaktivität, die die Zuger Bevölkerung an den Tag legt.

Polysportaktivität der Zuger Bevölkerung

  • Ähnlich wie die Schweizer Bevölkerung sind die Zuger*innen äusserst polysportiv.
  • Im Durchschnitt übt eine Person im Kanton Zug rund 4.5 verschiedene Sportarten aus. Unter den Sporttreibenden ist die Zahl erwartungsgemäss mit 4.9 Nennungen noch etwas höher.
  • Der «helvetische Fünfkampf» mit Radfahren (47%), Wandern (56%), Skifahren (36%), Schwimmen (44%) und Jogging/Laufen (30%) steht wie in der Schweiz auch im Kanton Zug an der Spitze der beliebtesten Sportarten und wird von mindestens 30 Prozent der Bevölkerung ausgeführt.
  • Auffällig ist, dass im Kanton Zug alle Sportarten des «helvetischen Fünfkampfes» etwas häufiger betrieben werden als im Rest der Schweiz.
  • Abgesehen von Schwimmen sind weitere Wassersportarten wie Surfen, Tauchen, Rudern und Kanu neben Krafttraining, Langlauf, Golf, Eislaufen, Inline-Skating und Squash überdurchschnittlich beliebt.

Gründe fürs Nichtsporttreiben

  • Die häufigsten Gründe für sportliche Inaktivität bei den Zuger*innen sind Zeitmangel und eine zu hohe Arbeitsbelastung.
  • Andere Interessen oder keine Lust am Sport sind die Gründe für die sportliche Inaktivität von mehr als einem Fünftel der Nichtsportler*innen im Kanton Zug. Mindestens ein Zehntel hält sich anderweitig fit, möchte lieber Zeit mit der Familie verbringen, wird durch ungünstige Arbeitszeiten am Sportreiben gehindert oder hat gesundheitliche Beschwerden.
  • Schlecht erreichbare Sportanlagen mit unpassenden Öffnungszeiten oder schlechte Erinnerungen ans Sporttreiben sind im Kanton Zug hingegen kaum ein Grund für die sportliche Inaktivität.
  • Die beliebteste Bewegungsform bei den sportlich inaktiven Zuger*innen ist Wandern. Rund ein Viertel der Nichtsporttreibenden im Kanton Zug gibt an, gelegentliche Wandern zu gehen. Mindestens 10 Prozent sind ab und an beim Schwimmen oder Radfahren anzutreffen und auch Skifahren, Tanzen und (mit dem Hund) spazieren werden als gelegentliche Aktivitäten genannt. All diese Bewegungsformen werden aber weder in einer Intensität noch in einem Ausmass betrieben, in welchem sich die Ausübenden als sportlich aktiv bezeichnen würden.
  • Von den Nichtsportlern würden 34 Prozent der Männer und 37 Prozent der Frauen zukünftig gerne mit Sport beginnen oder diesen wieder intensivieren. Als Gründe hierfür werden meist Fitness und Gesundheit genannt.

Ungebundener Sport ist beliebt

  • 45 Prozent der Zuger*innen bezeichnen sich als «freie Sportler*innen» und treiben ungebunden ausserhalb von Fitnesscentern und Vereinen Sport.
  • Dennoch betreiben im Kanton Zug 44 Prozent der Sportler*innen zumindest einen Teil ihres Sportengagements organisiert, in einem Verein (16%), Fitnesscenter (21%) oder sowohl im Verein als auch im Fitnesscenter (7%).
  • Der Anteil «organisierter Sportler*innen» liegt im Kanton Zug somit deutlich über dem Schweizer Schnitt (36%).

Sportvereine bei Zuger beliebter als bei Zugerinnen

  • In allen Altersgruppen sind Zuger stärker in Sportvereinen vertreten als Zugerinnen.
  • Im Vergleich zur Gesamtschweiz zeigt sich jedoch, dass die jungen Zugerinnen im Alter von 15 bis 29 Jahren vergleichsweise häufiger in Sportvereinen aktiv sind.
  • Sportvereine in der Bergregion, in Baar und in Zug sind unterdurchschnittlich beliebt, jene in Cham und der übrigen Talregion erfreuen sich hingegen über eine überdurchschnittliche Beliebtheit.

Fitnesscenter im Kanton Zug beliebter als in der Gesamtschweiz

  • Im Vergleich zur Schweizer Bevölkerung sind die Zugerinnen und Zuger unabhängig vom Alter häufiger in Fitnesscentern anzutreffen.
  • Die Beliebtheit der Sportvereine nimmt tendenziell mit wachsender Gemeindegrösse ab, während die Mitgliedschaft in einem Fitnesscenter etwas populärer wird.

Private Anbieter bei Zugerinnen beliebter als bei Zugern

  • Private Anbieter wie Tanzstudios oder Yogaschulen werden von 16 Prozent der Zuger Bevölkerung genutzt. Zugerinnen sind in solchen Angeboten deutlich häufiger (23%) anzutreffen als Zuger (7%).
  • Ähnlich verhält es sich bei offenen Sportangeboten zum Mitmachen, von welchen 7 Prozent der Zuger Wohnbevölkerung Gebrauch macht.

Sport in freier Natur beliebt

  • 46 Prozent der Zuger*innen sind mindestens 1x wöchentlich in freier Natur sportlich aktiv.
  • In den eigenen vier Wänden treiben 34 Prozent der Zuger*innen mindestens 1x wöchentlich und 10 Prozent mindestens 1x monatlich Sport.
  • Fast alle Sportinfrastrukturen werden von den Zuger*innen im nationalen Vergleich überdurchschnittlich oft genutzt. Besonders augenfällig ist die überproportionale Nutzung der See- und Flussbäder, die sich durch die Nähe des Zuger- und Ägerisees, sowie der Beliebtheit der verschiedenen Wassersportarten, erklären lässt.
  • Spannend ist auch, dass im Kanton Zug im letzten Jahr 41 Prozent ein privates Fitness- oder Sportcenter aufgesucht haben, während es in der ganzen Schweiz lediglich 26 Prozent waren.

Flexibilität beim Sporttreiben auch im Kanton Zug hoch

  • Ähnlich wie im Rest der Schweiz ist auch bei den Zuger*innen das Bedürfnis, ihre Sportstunden flexibel wählen zu können, hoch.
  • Obschon am meisten am Abend (48%) Sport getrieben wird, kennt ein gutes Viertel der Zuger Bevölkerung keine fixe Tageszeit mehr, zu welcher in der Regel Sport getrieben wird.
  • Dennoch wird im Kanton Zug auch gerne am Morgen Sport getrieben. So legen 14 Prozent ihre Sportaktivitäten auf den frühen und 26 Prozent auf den späteren Morgen.
  • Über den Mittag treiben lediglich 11 Prozent Sport, 22 Prozent bevorzugen den Nachmittag fürs Sporttreiben.

All dies ist nur ein Ausschnitt aller Ergebnisse aus dem Kanton Zug. Informationen zur Zufriedenheit mit der Sportinfrastruktur, -dienstleistungen sowie der Sportförderung kannst du dem Gesamtbericht ab Kapitel 8 entnehmen.
An der «Sport Schweiz 2020» Studie nahmen insgesamt 845 im Kanton Zug wohnhafte Personen im Alter von 15 bis über 74 Jahren teil. Von diesen wurden 777 Personen im Kanton Zug befragt, während die restlichen Personen aus der gesamtschweizerischen Befragung dazu kamen, da sie ihren Wohnsitz im Kanton Zug hatten. Weitere Informationen zur Methodik und Stichprobe findest du im Gesamtbericht.

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