«Bin im Stress!» ist die vielleicht meistgehörte Antwort unserer Zeit auf die Frage «Wie geht's dir?»
Stress gehört heute beinahe zum Normalzustand – und mit ihm eine Vielzahl komplexer Reaktionen im Körper. Dabei macht es keinen Unterschied, ob wir uns in Lebensgefahr befinden oder uns ein voller Terminkalender stresst.
Aus evolutionsgeschichtlicher Perspektive ist Stress zentral für unser Überleben. Standen in der Steinzeit die Menschen einem Säbelzahntiger gegenüber, versetzten die Stresshormone den Körper in Alarmbereitschaft. Kampf oder Flucht – «fight or flight»: Unabhängig davon, welche Option gewählt wurde, musste der Körper innerhalb weniger Sekunden Energie bereitstellen und seine Kräfte bündeln. Diese körperlichen Reaktionen sind bis heute geblieben. Bei Termindruck und Alltagshektik kann eine kurzzeitig erhöhte Energie- und Leistungsfähigkeit sinnvoll sein. Das Problem der heutigen Zeit ist, dass die durch die Stressreaktion hergestellte Energie oft nicht verbraucht wird und der Körper in einem Zustand erhöhter Aktivierung bleibt. Hält dieser über längere Zeit an, spricht man von einer chronischen Stressbelastung, die sich negativ auf unsere Gesundheit auswirken kann.
Stress erkennen
Die Balance zwischen den täglichen Anforderungen und eigenen Fähigkeiten zu finden und die eigenen Stress-Signale wahrzunehmen und richtig zu deuten, ist nicht immer einfach. Für eine zielgerichtete Stressbewältigung ist es wichtig zu wissen, wie man selbst auf Stress reagiert. Ein Hilfsmittel dafür ist der Stress-Check vom Verein stressnostress.ch.
Stress bewältigen
Wie die Ursachen von Stress ist auch die Bewältigung von Stress individuell und von Mensch zu Mensch verschieden. Wir verwenden sowohl Strategien zur direkten Bewältigung von belastenden Faktoren (sog. Stressoren) sowie zum Umgang mit persönlichen Stressverstärken (Gedanken, Einstellungen, eigene Erwartungen etc.) als auch zur Regulierung und Kontrolle der körperlichen und psychischen Stressreaktionen. Während es uns in einigen Situationen leichtfällt, stossen wir in anderen an unsere Grenzen und werden schlimmstenfalls von den Belastungen überwältigt. Letzteres möchten wir alle vermeiden. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns regelmässig selbst Fragen, wie wir im Umgang mit Belastung (Termindruck, Prüfungsstress, Alltagsärgernissen, Lebenskrisen usw.) auf Kurs sind. Sind unsere gewohnten Strategien effektiv und können wir die täglichen Anforderungen unseres Lebens so bewältigen, dass wir uns wohl und kompetent fühlen? Oder sind wir gestresst und überfordert? Spätestens dann ist es Zeit, dass wir unsere gewohnten Bewältigungsmuster kritisch hinterfragen und unsere Fertigkeiten und Fähigkeiten im Umgang mit Belastungen erweitern.
Strategien zur Stressbewältigung
Je grösser dein persönlicher «Rucksack» mit Strategien im Umgang mit Belastungen ist, desto besser! Packe stets neue Techniken dazu und rüste dich mit einem breiten Repertoire an Stressbewältigungsstrategien. Dies gibt dir Sicherheit im Umgang mit Belastungen und wirkt sich positiv auf deine psychische und physische Gesundheit aus.
Strategien zum Abbau von Stress |
Stressmanagement Tipps im Arbeitsalltag |
Stressmanagement Tipps für Jugendliche |
Tipps im Umgang mit Stress für Familien |
Was du denkst, bist du. Was du bist, strahlst du aus.
Was du ausstrahlst, ziehst du an.
Tipps und Tricks
SOS-Hilfe in Stresssituationen: Tief durchatmen – Luft holen!
Sei körperlich aktiv. Täglich 30 Minuten Bewegung bei moderater Intensität senkt den Stresshormonspiegel im Blut bedeutsam.
Sich über Dinge zu ärgern, die man nicht beeinflussen kann, lohnt sich nicht. Konzentriere dich auf das Wesentliche, das, was dir wirklich wichtig ist.
To do-Listen schaffen schnell einen Überblick und helfen Privates und Berufliches zu koordinieren. Schreibe deine To do-Liste und erledige die Punkte nach ihrer Dringlichkeit.
Angebote im Kanton Zug
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Stressmanagement ist vielseitig
Stressmanagement ist vielseitig. Für einen guten Umgang mit den täglichen Anforderungen und Belastungen sind körperliche Aktivität und Sport, eine ausgewogene Ernährung, Entspannung, Achtsamkeit, Schlaf, Kommunikation sowie soziale Kontakte von Bedeutung. Darüber hinaus kann es hilfreich sein, sich auch mal bewusst mit seinen Stressbewältigungskompetenzen zu befassen.
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Psychologische Beratung
Stress ist Teil unseres Lebens. Deshalb ist es wichtig, dass wir einen guten Umgang mit Belastungen finden und unsere Stressbewältigungsfähigkeiten stärken. Psychologische Beratung kann hilfreich sein, die eigenen Muster aufzudecken und neue Strategien im Umgang mit Belastungen zu entwickeln. Der Verein stressnostress.ch stellt eine Liste von Fachpersonen im Bereich Stress zur Verfügung.
Beratende finden
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Referenzen
Fuchs, R. & Gerber, M. (Hrsg.). (2018).
Handbuch Stressregulation und Sport. Berlin: Springer.Hartmann, T., Gerber, M. & Pühse, U. (2014).
Zeig dem Stress die rote Karte: Manual zur Stressbewältigung. Aachen: Meyer & Meyer VerlagKaluza, G. (2018).
Stressbewältigung: Trainingsmanual zur psychologischen Gesundheitsförderung. (4. Aufl.). Berlin: Springer.Scullin, M.K., Kreuger, M.L., Ballard, H.K., Pruett, N., & Bliwise, D.L. (2018).
The effects of bedtime writing on difficulty falling asleep: A polysomnographic study comparing to-do lists and completed activitiy lists. Journal of Experimental Psychology: General, 147(1), 139-146.Varvogli L & Darviri C (2011)
Stress Management Techniques: evidence-based procedures that reduce stress and promote health. Health Science Journal, 5 (2), 74-89.