An Apple a day …
…keeps the doctor away. Dieses englische Sprichwort kennt wohl jeder – stimmt es auch? Sind Äpfel wirklich so gesund? Dieser Frage gehen wir im heutigen Beitrag nach und liefern dir weitere spannende Fakten rund um die beliebteste Frucht der Schweizer*innen.
Jährlich werden hierzulande rund 16 kg Äpfel pro Kopf verspeist. Zählt der Apfel auch zu deinen Lieblingsfrüchten?
Apfel ist gleich Apfel?
Keineswegs! Weltweit wachsen mehr als 20'000 Apfelsorten. Manche davon sind grün, andere rot oder gelb. Viele Apfelsorten haben nicht nur eine Farbe, vielmehr zeigt die Schale meist zwei oder gar drei Farben. Die Farben entwickeln sich im Prozess der Reife - zu Beginn sehen alle Äpfel gleich aus, nämlich grün. Während der Granny Smith, der Klassiker unter den grünen Äpfeln, immer grün bleibt, färbt sich die Schale des Eierlederapfels gelb und die Berner Rosen werden gar dunkelrot.
Äpfel unterscheiden sich nicht nur in ihrer Farbe und im Geschmack, auch die Inhaltsstoffe sind je nach Sorte verschieden. Grüne Äpfel enthalten besonders viel Farbstoff Chlorophyll, der auch Pflanzenblätter grün färbt. Beim Heranreifen wird das Chlorophyll bei einigen Apfelsorten langsam abgebaut und sie werden gelb. Im Gegensatz zu anderen Apfelsorten enthalten gelbe Äpfel grosse Mengen an Carotin, dem gelben Naturstoff, der auch in vielen anderen roten und gelben Gemüsen und Früchten zu finden ist. Carotin sorgt während der Reifung für die gelbe Färbung der Schale bei Apfelsorten wie Eierlederapfel oder Golden Delicious. Ist der Apfel hingegen Rot wie der Jonagold oder die Berner Rose, wird während der Reifung besonders viel Anthocyane gebildet. Dieser rote Farbstoff in der Apfelschale wirkt als Antioxidationsmittel und kann Schäden durch zu hohe Sonneneinstrahlung vorbeugen. Die Früchte werden so vor den schädlichen UV-Strahlen der Sonne geschützt. Wenn du dich also schon einmal gefragt hast, wieso manche Äpfel rote Flecken auf der Schale aufweisen, liegt dies ganz einfach daran, dass diese Stellen der Sonne besonders stark ausgesetzt waren.
Rot wirklich süsser als gelb?
Kennst du es auch, das Gefühl, dass knallrote Äpfel süsser schmecken als grüne oder gelbe? Obschon die kräftige Farbe vermuten lässt, dass rote Apfelsorten per se süsser sind als grüne oder gelbe, ist es ein Mythos. Ein gutes Beispiel für diese «optische Täuschung» ist die Apfelsorte Boskoop. Die oft dunkelroten Boskoop-Äpfel, bei deren Anblick uns das Wasser im Mund zusammenläuft, beim Reinbeissen uns dann aber die unschöne, saure Überraschung grüsst. Aus diesem Grund wird der Boskoop von vielen zum Backen oder Kochen verwendet.
Apropos Süsse, anders als vielleicht vermutet, ist ein süsser Geschmack kein Indikator für den hohen Zuckergehalt eines Apfels – die sauren Sorten enthalten lediglich mehr Säure.
Wie gesund sind Äpfel?
Ob rot, gelb, grün oder bunt: Äpfel schmecken und sind richtig gesund! An der englischen Redewendung: «An apple a day keeps the doctor away!» ist also was Wahres dran! Unabhängig von der Sorte enthält ein Apfel mehr als 30 Vitamine (Beta-Carotin, Vitamin E, C, B1, B2, B6, Folsäure) Mineralstoffe, Spurenelemente, Ballaststoffe (Pektin) und sekundäre Pflanzenstoffe. Da der grösste Teil dieser gesunden Inhaltsstoffe direkt in oder unter der Schale sowie im Kerngehäuse stecken, solltest du den Apfel am besten nicht schälen und als ganze Frucht geniessen. Mit dem Verzehr von zwei Äpfeln pro Tag, deckst du bereits die Hälfte deines täglichen Vitamin C-Bedarfs und stärkst damit dein Immunsystem.
Ein Apfel ist ein guter Powersnack bei der Arbeit, in der Schule oder in der Freizeit. Die darin enthaltenen, einfachen Kohlenhydrate gehen schnell ins Blut und führen deinem Körper rasch Energie zu, was sich positiv auf deine Konzentration und Leistungsfähigkeit auswirkt. Das reichlich vorhandene Kalium ist wichtig für unsere Muskeln und Nerven und senkt den Blutdruck. Neben sekundären Pflanzenstoffen, welche entzündungshemmend wirken, steckt in der Apfelschale zudem der sättigende Ballaststoff Pektin, welcher auf sanfte Weise die Verdauung anregt und den Cholesterinspiegel positiv beeinflusst. Die Apfelsorten unterscheiden sich erheblich in der Zusammensetzung ihrer Inhaltsstoffe, besonders in Bezug auf den Vitamin-Gehalt gibt es grosse Unterschiede.
Sind rote Äpfel gesunder als gelbe oder grüne?
Stell dir vor, du hättest drei Äpfel zur Auswahl. Der eine ist goldgelb, der andere knallrot und der dritte sticht dir mit seiner kräftig grünen Farbe ins Auge. Für welchen würdest du dich spontan entscheiden?
Na, hast du dich für den knallroten Apfel entschieden? Mit dieser Entscheidung bist du nicht alleine. Rötliche Äpfel wirken auf viele wesentlich ansprechender als gelbe oder grüne. Instinktiv greifen wir somit auch gleich zur gesünderen Sorte, denn die rötlichen Äpfel enthalten meist deutlich mehr Vitamine als ihre gelben und grünen Verwandten. Ein rötlicher Apfel der Sorte Braeburn enthält beispielsweise bis zu 35 mg Vitamin C pro 100 g, wohingegen ein grüner Apfel der Sorte Granny Smith weniger als ein Drittel dieser Menge an Vitamin C pro 100 g enthält.
Apfelessen lohnt sich
Greif vermehrt zum Apfel! Neben seinen gesundheitsfördernden Eigenschaften punktet der Apfel aufgrund seines tiefen Kaloriengehalts zusätzlich. Mit Hilfe der Apfelmatrix von Swissfruit findest du ganz einfach heraus, welche Sorte deinem Geschmack am meisten entspricht. Dabei entdeckst du bestimmt auch noch die eine oder andere dir bisher unbekannte Apfelsorte. Oder kanntest du den Södliapfel aus Risch? Ein hochwertiger Mostapfel aus dem Jahr 1780. Weitere alte Ap-felsorten findest auf der Seite von Pro Specie Rara, der Schweizerischen Stiftung für kulturhistorische und genetische Vielfalt von Pflanzen und Tieren.
Auch beim Apfel darf unser Rezept-Tipp natürlich nicht fehlen. Diesmal passend zur Jahreszeit, eine warme Süssspeise für gemütliche Abende zu Hause.
Unser Rezept-Tipp
Ofenapfel mit Mandeln Zutaten (für 4 Personen)
Zutaten:
- süsse Äpfel (Sorte nach deiner Wahl)
- 1 EL frischen Zitronensaft
- 60 g Mandeln, gemahlen
- 3 EL Rosinen
- ½ Vanilleschote, nur ausgekratztes Mark
- 1 dl Apfelsaft
- 1.5 dl Wasser
Zubereitung: Den Backofen auf 180 °C vorheizen. Die Äpfel unter dem laufenden Wasser abspülen und anschliessend bei jedem Apfel auf der Seite des Stils einen ca. 2 cm breiten Deckel abschneiden. Mit einem Kugelausstecher oder Küchenmesser das Kerngehäuse entfernen und den Apfel etwas aushöhlen. Das dabei entfernte Fruchtfleisch fein hacken, in eine Schüssel geben und mit dem frischen Zitronensaft beträufeln. Die gemahlenen Mandeln, Rosinen und das ausgekratzte Mark der Vanilleschote hinzugeben und alles gut mischen. Die ausgehöhlten Äpfel in eine Gratinform stellen und gleichmässig mit der vorbereiteten Apfel-Mandel-Rosinen-Mischung befüllen. Danach den zu Beginn entfernten Apfeldeckel aufsetzen. Zum Schluss den Apfelsaft mit dem Wasser mischen und die Äpfel damit umgiessen. Die Gratinform in den Backofen schieben und rund 40 Minuten backen.
Tipps: Die Ofenäpfel schmecken am besten lauwarm. Magst du es süss, kannst du die Ofenäpfel mit etwas Vanillesauce oder Vanilleeis servieren.
In diesem Sinn: En Guete!
(Quelle)